Einführung
Im Jahr 2024 veröffentlichte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum ersten Mal das sogenannte „Einsamkeitsbarometer“. In diesem Pilotbericht, welcher repräsentative Daten aus den Jahren 1992 und 2021 analysiert, wird die Entwicklung der Einsamkeits- und Isolationsbelastungen innerhalb der deutschen Bevölkerung für Personen ab 18 Jahren untersucht. Dabei zeichnet sich insbesondere für eine Gruppe ein deutliches Bild. Zu der am stärksten von Einsamkeit betroffenen Gruppe gehören in Deutschland Menschen über 75 Jahre.
Zur Einsamkeit im Alter gesellt sich meist ein weiteres Problem: die Altersarmut. Dies gilt insbesondere für das Land Berlin, das laut Datenlage des neuesten Armutsberichts vom Paritätischen Wohlfahrtsverband im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine erhöhte Armutsquote aufweist. Ein geringes Einkommen gilt als begünstigender Faktor für Einsamkeit und soziale Isolation. So entsteht oftmals ein Teufelskreis, dem die Betroffenen nur schwer aus eigener Kraft entkommen können.
Die Bekämpfung von Einsamkeit und sozialer Isolation von Senior*innen hat als gesellschaftliche Aufgabe höchste Priorität. Zu den langfristigen Folgeerscheinungen von Einsamkeitsbelastungen gehören unter anderem depressive Störungen, suizidales Verhalten, Schlafprobleme, höhere Mortalität und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch das Fehlen sozialer Beziehungen und gesellschaftlicher Teilhabe hat nicht nur gravierende Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen, sondern auch auf das gesellschaftliche Miteinander. So schlagen sich Einsamkeit und soziale Isolation unter anderem in einer niedrigeren Engagementquote und geringerer Wahlbeteiligung nieder.
Projektziel: Bekämpfung von Einsamkeit und sozialer Isolation
Im Projekt soll die wichtige gesellschaftliche Aufgabe der Bekämpfung von Einsamkeit und Isolation im Alter angegangen werden. Betroffenen möchten wir die Möglichkeit geben, von Neuem am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Gästewerbung sowie auf der Gewinnung von Senior*innen als freiwillige Mitarbeitende bei KulturLeben Berlin. Das heißt, dass wir den Anteil an älteren Menschen, die von uns Kulturangebote erhalten, steigern und darüber hinaus die Eigeninitiativen von Senior*innen stärken möchten, indem wir bei individuellen Projektideen eine unterstützende und koordinierende Funktion einnehmen.
Soziale Integration und mentale Stimulation
Durch die Vermittlung kostenloser Kulturangebote an unsere älteren Gäste setzen wir den Problemen sozialer Isolation und Einsamkeit etwas entgegen. Denn überall dort, wo Kultur stattfindet, entsteht ein Raum der Begegnung und Teilhabe. Durch Kulturvermittlung sorgen wir aber nicht nur für die soziale Integration, sondern auch für die mentale Stimulation der Zielgruppe. Mittels der Einbindung der Gäste als ehrenamtliche Mitarbeitende in unserem Verein schaffen wir darüber hinaus Möglichkeiten des generationenübergreifenden Austauschs und der aktiven persönlichen Entfaltung. Auf einer übergeordneten Ebene möchten wir den Themen Altersarmut und -einsamkeit zu mehr gesellschaftlicher Relevanz verhelfen. Um eine langfristige Bekämpfung der Problematik zu gewährleisten, möchten wir über die Projektdauer hinaus Vereinsstrukturen schaffen, die den Bedürfnissen von Senior*innen entgegenkommen.
Kontakt
Angela Meyenburg
Projektleitung
Mail: meyenburg@kulturleben-berlin.de
Mobil: 0151 – 56967087
Miriam Schmatolla
Projektassistenz
Telefon: 030 – 2359069 – 40/70
Mail: schmatolla@kulturleben-berlin.de
Förderer