Kürzt uns nicht weg! Appell gegen massive Mittelkürzungen für den Bundesfreiwilligendienst ab 2024

Mit dem aktuell beschlossenen Haushalt gehen massive Mittelkürzungen für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) einher. 2024 werden voraussichtlich 25 Prozent weniger und 2025 sogar 36 Prozent weniger Haushaltsmittel als zuvor zur Verfügung stehen. Trotz der Petition und Kampagne #FreiwilligenDienstStärken und diversen Gesprächen mit dem Bundesfamilienministerium und Bundestagsabgeordneten konnten die Zentralstellen und ihre Mitstreiter*innen die Kürzungen nicht verhindern.

Auch KulturLeben Berlin ist Einsatzstelle für den BFD.

Der BFD bietet vielen Freiwilligen die Chance, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben, insbesondere solchen, deren Teilhabemöglichkeiten eingeschränkt sind. Durch den BFD können wir z.B. geflüchtete Menschen in unsere Vereinsarbeit integrieren und ihnen die Möglichkeit geben, ihre eigene Profession einzubringen. Sie entwickeln eigene kulturelle Projekte, lernen neue Arbeitsbereiche kennen und verbessern ihre Deutschkenntnisse. Für einige von ihnen ist der BFD ein Sprungbrett in den Arbeitsmarkt. So kann der BFD Demokratisierungs- und Integrationsprozesse in unserer Gesellschaft fördern, die angesichts der aktuellen politischen Situation dringend notwendig sind.

Umgekehrt haben die geflüchteten Bundesfreiwilligen durch das Wegfallen der Sprachbarriere direkten Zugang zu geflüchteten Kulturgästen, die in der deutschen Sprache noch nicht so bewandert sind. Indem sie diese in der eigenen Sprache zu kulturellen Veranstaltungen einladen, leisten sie ein besonderes Empfehlungsmarketing für die kulturellen Angebote von KulturLeben Berlin. Sie sind wichtige und unersetzliche Multiplikator*innen für unsere gemeinnützige Arbeit und helfen uns maßgeblich dabei, vielen Menschen kulturelle und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Und kulturelle Teilhabe ist ein menschliches Grundrecht und wichtiger Bestandteil unserer Demokratie.

Aber auch andere Zielgruppen aller Altersstufen profitieren vom BFD. Menschen ohne Arbeit, ältere Menschen auf der Suche nach einer erfüllenden Aufgabe, junge Menschen in der beruflichen Findungsphase, Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen u.v.m.!

Die Kürzungen hätten schwerwiegende Auswirkungen für unseren Verein, denn die Bundesfreiwilligen entlasten die wenigen hauptamtlichen Angestellten und ermöglichen es uns, unsere vielfältigen Aktivitätsbereiche aufrechtzuerhalten.

Der Bundesfreiwilligendienst ist ein wichtiges Instrument, um Diversität, kulturelle und soziale Teilhabe, Inklusion und Demokratisierungsprozesse in unserer Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Wir appellieren gegen die geplanten Kürzungen, da diese massive Folgen für Menschen hätten, die ohnehin von Ausgrenzung und Isolation bedroht sind.


Schriftgröße ändern
Kontrast erhöhen